In der Diözese Würzburg existiert seit etwa 1930 eine Interessensgemeinschaft, die sich mit den ostkirchlichen Traditionen beschäftigt und die ihre katholischen Gottesdienste im byzantinischen Ritus feiert. Darunter versteht man die Liturgie in der Tradition, wie sie auch von den orthodoxen Kirchen in Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Ukraine oder Rußland gefeiert wird. Hierdurch sollten die katholischen u. a. Gläubige und Gemeinden über die östlichen Kirchen informiert und ihnen der Reichtum dieser Theologie und Frömmigkeit näher gebracht werden.
Seit 1947 nahmen diese Aufgabe häufig Augustiner in Würzburg im Auftrag des päpstlichen Werkes "Catholica Unio" wahr und Würzburger Bischöfe fungierten als Nationalpräsidenten dieses Hilfswerkes.
Mit Bestimmung der Deutschen Bischofskonferenz wurde dieses Hilfswerk im Juni 2017 in Deutschland - in Österreich und der Schweiz existiert es weiterhin - beendet.
Der daraus hervorgegangene Chor und die Gemeinschaft "Freunde der Ostkirche" pflegt diese Tradition jedoch weiter, bietet Vorträge über die orientalischen und östlichen Kirchen an und feiert regelmäßig Gottesdienste in diesem Ritus in Würzburg, St. Josef, im Stadtteil Grombühl oder in anderen Kirchen der Stadt oder der Diözese (vgl. Gottesdienstplan). Der Würzburger Bischof Dr. Fanz Jung hat mit Wirkung vom 20. Oktober 2021 einen eigenen kirchlichen Verein "Freunde der Ostkirche" genehmigt.
Angesichts der Flüchtlinge und Emigranten aus den Gebieten, in denen die byzantinische und die orientalische Gottesdiensttradition zu Hause ist, ist Aufklärung und Information der Gemeinden umso dringlicher.
Das Vorhaben geschieht im Einvernehmen mit dem Liturgie-, Seelsorgs- und Ökumenereferat der Diözese Würzburg, dem Stadtdekanat sowie dem Ostkirchlichen Institut, das an der Universität Würzburg die Ostkirchen wissenschaftlich erforscht.